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CDU-Impulse: Dezentrale geburtshilfliche Versorgung im Westerwald erhalten

Die aktuelle Situation sowie die Perspektiven für die Geburtsstationen in Dernbach und Hachenburg waren Thema in der Reihe „Impulse digital“ der CDU-Kreistagsfraktion. Einer auch von Bundesseite immer wieder angestrebten weiteren Zentralisierung wurde von den Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmern im Interesse der Mütter und Säuglinge eine klare Absage erteilt.

Die CDU-Kreisvorsitzende und stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Jenny Groß MdL berichtete als Moderatorin, dass sich die Zahl der Geburtsstationen in Rheinland-Pfalz im letzten Jahrzehnt mehr als halbiert habe (52 auf 23). Bei der Situationsbeschreibung sei festzustellen, dass 98 Prozent der Entbindungen in Krankenhäusern stattfinden. Eine wohnortnahe Versorgung bei der Geburtshilfe für Mütter und Kinder sei äußerst wichtig. „Vom Bundesausschuss in Berlin, mit Vertretern aus Krankenkassen, Krankenhaus-und Ärztevertretern wurde eine 40-Minuten Regelung bis zum nächsten Krankenhaus mit Geburtshilfe als vertretbar festgelegt. Aber diese Regel entbehrt wissenschaftlichen Grundlagen. In RLP müssen wir feststellen, dass die Situation der Geburtshelfer maximal ausreichend ist, Bemühungen für eine Verbesserung sind nicht zu erkennen,“ so Jenny Groß.

Geburtsstationen unter wirtschaftlichem Druck

Die Vertreter der Ärzteschaft, die Leitenden Ärzte Dr. Veli Saz und Fadi Mohammad aus Hachenburg sowie Ärztlicher Direktor Dr. Christoph Lerchen aus Dernbach, machten deutlich, die Geburtsstationen stehen wegen nicht ausreichender wirtschaftlicher Auskömmlichkeit unter erheblichem Druck. Seitens der Politik dürfe nicht nur auf Zahlen gesehen werden, vielmehr müsse die regionale Versorgung sowie eine gute Betreuung für Mütter und Kinder stärker im Blick stehen. Festgesetzte Entfernungskilometer und Anfahrtszeiten zu den Geburtsstationen seien gerade im ländlichen Raum nur bedingt aussagekräftig.

Seitens der Hebammenschaft sprachen sich Christine Rebmann und Tanja Pertinac sowie Lisa Helmis, alsKreisvorsitzende des Hebammenverbandes nachdrücklich für den Erhalt der Geburtsstationen in Dernbach und Hachenburg aus, die mit ca. 600 bzw. 800 Geburten jährlich, nicht zu den größeren Krankenhäusern zählten. Allerdings sei bei diesen Zahlen auch eine ortsnahe, liebevolle und freundliche Betreuung für Mütter und Säuglinge besser zu gewährleisten.Die Geburtsstationen seien somit auch für die Imagepflege der Krankenhäuser wichtig und würden dann auch in anderen Lebenssituationen wiederum angesteuert.

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Martina Denter, Abteilungsleitung Geburtshilfe im Krankenhaus Hachenburg, hob die gute Zusammenarbeit und das Verständnis zwischen Hebammen, Ärzteschaft und Pflegepersonal hervor. Wichtig sei auch die verlässliche Kooperation mit den verschiedenen Abteilungen innerhalb der Krankenhäuser, so u.a. mit der Anästhesie.
Ärztlicher Direktor Dr. Christoph Lerchen betonte die hohe ethische Verpflichtung, um die Geburtsstationen zu erhalten. Die an der Videokonferenz Teilnehmenden waren sich einig in der Forderung, dass insbesondere die Geburtsstationen im ländlichen Raum eine deutlich höhere finanzielle Unterstützung von Seiten des Landes und des Bundes erhalten müssen.
Jenny Groß MdL machte abschließend deutlich, dass sich die Christdemokraten auch weiterhin für die Geburtsstationen im Westerwald, Hachenburg und Dernbach einsetzen werden. „Wir sind froh und dankbar, dassdort engagierte und hilfsbereite Personen tätig sind. Wir müssen auch Hebammen, Gynäkologie und Kinderheilkunde mit der Geburtshilfe gemeinsam Denken. Als CDU-Kreistagsfraktion sind wir auch zukünftig gerne ihr Gesprächspartner und setzen uns ein.“