Abschied von Gerhard Krempel
In der letzten Woche nahmen die Familie sowie zahlreiche Wegbegleiter Abschied von Gerhard Krempel, der im Alter von fast 95 Jahren verstorben ist. Die kirchliche Beisetzung fand mit einem Wortgottesdienst in der Liebfrauenkirche und anschließender Beerdigung auf dem Westerburger Friedhof statt. In einer weiteren Trauerfeier, zu der die Stadt Westerburg zum Abschied von ihrem Ehrenbürger eingeladen hatte, würdigten Stadt, die Christdemokraten, der Förderverein und der Westerwaldkreis das Lebenswerk von Gerhard Krempel.
Im kirchlichen Gedenken erinnerte Pfarrer Ralf Hufsky an das segensreiche Wirken von Gerhard Krempel für den Erhalt der Liebfrauenkirche. Sohn Dr. Stephan Krempel erinnerte an den Familienmenschen Gerhard Krempel, der von Liebe, Herzlichkeit, Fürsorge und menschlicher Verbundenheit geprägt war. Der äußerst einfühlsam gestaltete ökumenische Wortgottesdienst wurde von Solist Johannes Kalpers und Organist Gerald Beck mitgestaltet.
Bei der am folgenden Samstag von der Stadt Westerburg ausgerichteten Trauerfeier, an der auch Ralf Seekatz MdEP und Harald Orthey MdB teilnahmen, machte Stadtbürgermeister Janick Pape die Leistungen von Gerhard Krempel im Rückblick deutlich. „Die Stadt Westerburg verneigt sich im dankbaren Gedenken an einen Menschen, der sich in herausragender Weise um seine Heimat verdient gemacht hat. In stiller Trauer und großer Dankbarkeit würdigen wir gemeinsam mit seiner Familie, Weggefährten sowie Vertreterinnen und Vertretern des öffentlichen Lebens sein Lebenswerk.“
CDU-Landesvorsitzender Gordon Schnieder MdL erinnerte an die vielen Persönlichkeiten, die Gerhard Krempel aus persönlicher Bekanntschaft in den Westerwald eingeladen hatte. Mit den Besuchen seien oft Infrastrukturmaßnahmen für die Westerwälder Bevölkerung angestoßen worden. Als damaliger Innenausschussvorsitzender sei Krempel auch maßgeblicher Geburtshelfer für die Einführung der Verbandsgemeinden gewesen. Dadurch blieb den Ortsgemeinden eine größere Eigenständigkeit erhalten. Seine Beliebtheit konnte er sich durch Volks-, Lebens- und Problemnähe sowie Bodenständigkeit erarbeiten, so Schnieder. Er habe den Menschen Vertrauen in die Politik vermitteln können, was für den Erhalt und die Stärkung der Demokratie sehr wichtig sei.
CDU-Kreisvorsitzende Jenny Groß MdL zeigte die verschiedenen Funktionen in Partei und im öffentlichen Leben auf. 1976 initiierte er die Adenauer-Gedenkstätte Nistermühle. 1998 gründete er den Förderverein zur Rettung der Liebfrauenkirche in Westerburg – Herzensprojekte, die zeigten, wie sehr er an Heimat, Kultur und Gemeinschaft glaubte. Sein Einsatz für die Infrastruktur der Westerwälder Heimat sei enorm gewesen. Er trug entscheidend zur Verbesserung von Wirtschaft, Verkehr, Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern und Verwaltung bei. Er sei ein Problemlöser, ein Brückenbauer gewesen.
Jenny Groß: „Wir verabschieden einen Westerwälder aus Überzeugung. Einen Demokraten mit Charakter. Einen Christen, der Werte nicht predigte, sondern lebte. Einen Menschen, der unsere Partei, unseren Kreis und viele von uns persönlich geprägt hat und vor allem den Kreis Westerwald mit zusammenführte!! Er ist und bleibt der erste Kreisvorsitzende unserer CDU Westerwald. In Dankbarkeit und Respekt verneigen wir uns vor einem großen Westerwälder.“
Hans Helmut Strüder, stellvertretender Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer der Liebfrauenkirche, machte den „Kampf“ von Gerhard Krempel für die Liebfrauenkirche, in dessen Küsterhaus Krempel 1931 geboren wurde, deutlich. Krempel habe eine Vielzahl an Anschaffungen und baulichen Maßnahmen initiiert und begleitet. Hierfür gelte ihm ewiger Dank.
Landrat Achim Schwickert zeigte sich davon überzeugt, dass Gerhard Krempel auf ein erfülltes Leben zurückblicken konnte. Die Familie und der Glaube an Gott, so seine eigene Aussage, haben ihm immer wieder Kraft und Rückhalt gegeben. Mit der Kreiszusammenlegung habe Krempel einen historischen Beitrag für die Zukunft der Menschen im Westerwald geleistet. Es sei ihm immer wieder gelungen durch Überzeugungsarbeit andere Menschen für seine Ideen zu gewinnen. Er habe Talente gefördert und unterstützt. Gerhard Krempel habe sich in vielfältiger Weise um den Westerwald verdient gemacht.