Skip to main content

CDU-Impulse: „Gelingendes Leben bei Älter werden im Westerwald“

Impulse Digital neues Logo 2024Bei der Online-Veranstaltung "Impulse digital" der CDU-Kreistagsfraktion zum Thema „Älter werden im Westerwald“ wurde die Vielfalt von Seniorenengagement und -betreuung deutlich. Zugleich wurden weitere Entwicklungsmöglichkeiten auf der kommunalen Ebene beispielhaft aufgezeigt.

Paula Maria Maaß, stellvertretende Kreisvorsitzende der Senioren Union Westerwald und Mitautorin der Seniorenpolitischen Konzeption des Westerwaldkreises, zeigte nochmals die Beweggründe für die erarbeiteten Leitplanken/Handlungsfelder auf. Aktives Altern und ein zeitgemäßes Altenbild waren Zielsetzung und Grundlage zugleich. Die erstmals 2011/2012 erarbeitete Konzeption sollte Möglichkeiten zur Eigeninitiative, Eigenverantwortung und Teilhabe auf kommunaler Ebene benennen, ohne bereits vorhandene Altentreffs in den Kirchen oder Vereinen zu bevormunden. Um die Arbeit vor Ort zu unterstützen und dauerhaft zu gewährleisten seien, so Maaß, hauptamtliche Ansprechpartner/Lotsen in den Verbandsgemeinden wünschenswert. Bei der Fortschreibung der Konzeption im Jahre 2023 habe die Senioren Union das Handlungsfeld „Digitale Kompetenz und Teilhabe“ zusätzlich eingebracht. Die Senioren benötigten Unterstützung, um in diesem Themenfeld auf die Herausforderungen vorbereitet zu sein. Zwischenzeitlich seien im Westerwaldkreis bereits zahlreiche Angebote vorhanden. Die Seniorenleitstelle des Westerwaldkreises habe landesweit eine Vorbildfunktion.

Gabi Wieland, als Erste Beigeordnete des Westerwaldkreises zuständig für die Seniorenleitstelle, gab einen Einblick in deren Arbeit. Die Mitarbeiterin Bianca Westphal unterstütze einerseits die ehrenamtliche Arbeit vor Ort, zeige beispielhafte Initiativen auf und vernetze die verschiedenen Akteure. Andererseits bearbeite sie auch den Pflegestrukturplan, der die Unterstützungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten bei der Pflege im Westerwaldkreis dokumentiere. Bei 13.000 Pflegebedürftigen im Westerwaldkreis werden 2.000 Personen stationär betreut. Die Senioren möchten, so Wieland, möglichst lange im heimatlichen Umfeld wohnen bleiben. Die ambulante Unterstützung müsse verstärkt werden. Auch bei der Pflege spiele die gegenseitige Vernetzung eine wichtige Rolle.

Olga Findling und Sarah Werner von der Fachstelle Gesundheit und Senioren der Verbandsgemeinde Wirges berichteten von ihren Erfahrungen bei der niedrigschwelligen Anlaufstelle, die nicht nur für Senioren eingerichtet ist. Als „immer zuständig“ helfen die beiden Fachfrauen insbesondere älteren Menschen bei gesundheitlichen Fragestellungen und Alltagsproblemen. Erfreulicherweise können sie auf die ehrenamtliche Unterstützung durch die seit vielen Jahren aktiven „Heinzelmännchen“ zurückgreifen.

Claudia Schäfer, Geschäftsführerin des Altenheims und der Einrichtungen des Hospitalfonds (Betreutes Wohnen und Pflegedienst) sowie Vorstandsmitglied des Vereins „In Würde alt werden“ sieht die Notwendigkeit der Verstärkung bei der ambulanten Versorgung. Diese könne nicht allein durch Fachkräfte erfolgen. Oft seien Netzwerke „nachbarschaftlicher Hilfe“ in den Ortsgemeinden bei bestimmten Unterstützungen sehr hilfreich. Der Hospitalfonds betreut aktuell ca. 100 Personen stationär und ca. 300 ambulant. Der Verein „In Würde alt werden“ sieht den Schwerpunkt seiner Arbeit in der vorbereitenden und vorbeugenden Beratungstätigkeit. Gesundheitsvorsorge müsse auch eigenaktiv angegangen werden.

Björn Flick von „Wäller helfen“ berichtet von ca. 120 bis 150 Einsätzen im Monat für über 70-jährige Kreiseinwohner. Die Hilfe wird überwiegend über die Telefon-Hotline erbeten. Häufig wird Unterstützung bei der Mobilität angefragt. Flick wirbt für das Projekt „Eine Nummer bei Kummer“. Als Zukunftsprojekt sieht er die generationenübergreifenden Wohnformen.

Alle Gesprächspartner sehen auch im Westerwald die Notwendigkeit daran zu arbeiten, um der Einsamkeit insbesondere der älteren Menschen zu begegnen. Hier sei auch die kommunale Ebene gefordert, Seniorenteams zu gründen und zu unterstützen.

CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel sieht die Seniorenarbeit im Westerwald in der Zusammenarbeit der Ortsgemeinden, Städte, Verbandsgemeinden und dem Kreis mit den vielfältigen lokalen Initiativen auf einem guten Weg. Gleichzeitig sei aber auch deutlich geworden, dass weitere Anstrengungen auf Ortsebene erforderlich sind.