Impulse digital zur Blutspende: Einfach machen
Gerade in der Ferienzeit werden die vorhandenen Blutspenden knapp. Ein Grund dafür, dass die CDU-Kreistagsfraktion in „Impulse digital“ kurz vor den Sommerferien über die Blutspende informierte. Fazit der vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Stephan Krempel geleiteten Online-Gesprächsrunde: Blutspende – einfach machen, denn es ist lebenswichtig.
Benjamin S. Albrecht, Strategischer Leiter Blutspende DRK-Blutspendedienst West, wies zu Beginn darauf hin, dass durchschnittlich 800 Blutpräparate täglich in Rheinland-Pfalz benötigt werden. Im Westerwald werden jährlich ca. 130 Termine vor Ort organisiert. Das Durchschnittsalter der Spendenden beträgt 45,6 Jahre. Ein Grund sich auch um jüngere Jahrgänge mit Sonderaktionen an Gymnasien und Berufsbildenden Schulen zu kümmern.
Dr. med. Maren Messinger, Fachärztin für Laboratoriumsmedizin Laborleitung in den Krankenhäusern Alzey, Hachenburg und Kirchen berichtet über Versorgungsengpässe in Ferien und Feiertagszeiten. Frisches Blut sei bis zu 42 Tage haltbar. Die Krankenhäuser verfügten über einen Blutdepot, allerdings müssten im Ernstfall auch schon einmal Operationen verschoben werden. Das Spenderblut wird in drei Bestandteile (rote Blutkörperchen, Plasma und Blutblättchen) aufgeteilt und kann somit bei unterschiedlichen Erkrankungen eingesetzt werden.
Dr. med. Alexander Carbol, Ärztlicher Leiter des Zentrums für Transfusionsmedizin Bad Kreuznach DRK-Blutspendedienst Rheinland-Pfalz und Saarland erläuterte die Dringlichkeit von Blutspenden u.a. damit, dass trotz Forschung keine künstlichen Blutersatzstoffe herstellbar sind. Der Prozess der „Blutproduktion im menschlichen Körper“ sei nicht nachahmbar. Mit der Blutentnahme sei für den Spender auch ein Gesundheitscheck der Blutwerte verbunden. Durch den Qualitätscheck könne der Blutspendedienst auch eine hohe Güte gewährleisten.
Marco Breuer vom DRK-Ortsverein Westerburg gab einen Überblick über Ablauf und Umfang der Blutspenden, die regelmäßig in den Berufsbildenden Schulen in Westerburg durchgeführt werden. Der Ortsverein zeigt sich mit den ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfern im Wesentlichen für die lokale Werbung und Organisation verantwortlich. Bei jährlich bis zu 5 Terminen werden pro Termin zwischen 9 und 21 Erstspender gewonnen.
CDU-Kreistagsmitglied Pia Hüsch-Schäfer berichtete über ihre eigenen Spendererfahrung (bisher 49 Spenden). Sie werde bei den Terminen in der Hachenburger Realschule plus immer herzlich willkommen geheißen. Den hierdurch regelmäßig erfolgenden Gesundheitscheck halte sie für wichtig. Sie regte an, dass die Helferinnen und Helfer im Gespräch mit den Spendenden auch für die „Nachwuchsgewinnung“ im familiären Umfeld werben könnten.
Dr. Carbol und Albrecht machten darauf aufmerksam, dass die Blutspende ab 18 Jahren möglich ist. Ausschlaggebend hierfür seien rechtliche Gründe. Die Freiwilligkeit sei ein wichtiger Grundsatz. Blutspendende sollen nicht unter Druck gesetzt werden. Neben dem DRk-Blutspendedienst gibt es noch gewerbliche bzw. Spendezentren in staatlichen bzw. kommunalen Kliniken. Allerdings werden ca. 70 Prozent der Spenden durch das DRK bereitgestellt. Die ländlichen Regionen Eifel, Hunsrück, Westerwald seien auch die Verwurzelung mit den Ehrenamtlichen die „Kornkammern“ für die Blutspenden.
Die Schlussfrage des CDU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Stephan Krempel an die Referenten lautete „Warum sollte ich Blut spenden?“ Die Antworten: „Ein halbes Liter Leben spenden“, Ich könnte später auch einmal Nutzer sein“, „Etwas Gutes tun“ sowie „Die Blutspende rettet Leben und der Körper wird angeregt neues Blut zu bilden.“