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Mit gemeinsamer Vorsorge können Tradition und Brauchtum erhalten bleiben

Das Fazit bei der jüngsten Online-Veranstaltung der CDU-Kreistagsfraktion in der Reihe „Impulse digital“ im Gespräch mit Vertretern von Veranstaltern, Behörden und Sicherheitsfirmen lautete:impulse digital Weiterhin die Gefahren bei öffentlichen Innen- und Freiluftveranstaltungen im Blick halten, aber keine überzogenen Anforderungen bei Veranstaltungen und Umzügen.

Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel erinnerte zu Beginn an den grausamen Anschlag vom Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Die CDU-Kreistagsfraktion wolle mit betroffenen Veranstaltern, Entscheidern in Behörden und Sicherheitsfirmen erörtern, ob die Behörden ihre Auflagen anpassen müssen, was Veranstalter vorsehen können und welche Informationen auch an Besucher solcher Veranstaltungen gegeben werden können.

Ein Sicherheitskonzept mit Maß und Ziel hält Thomas Jung vom Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Westerburg für notwendig und umsetzbar. „Kooperationsgespräche“ mit allen Beteiligten führten zu guten Lösungen und überforderten die Veranstalter auch nicht.

Tim Heiden, Geschäftsführer von Seco Security aus Ruppach-Goldhausen, hat Verständnis dafür, dass in der Bevölkerung eine höhere Nervosität und Sensibilität vorhanden ist. Seine Firma ist bei einer Vielzahl von Veranstaltungen in den heimischen Dörfern bis zu Großveranstaltungen in ganz Deutschland im Einsatz. Sicherheitskonzepte müssten ständig fortgeschrieben werden, aber Sicherheit müsse für die Veranstalter allerdings auch finanzierbar bleiben.

Der Montabaurer Citymanager Oliver Krämer berichtete, dass die jeweiligen Sicherheitskonzepte nach dem Anschlag in Magdeburg überprüft wurden. Er warnte jedoch vor überzogenen Einschränkungen, die in der Praxis nicht kontrollierbar seien (z.B. Waffenverbotszonen). Eine absolute Sicherheit für die Besucher sei nicht umsetzbar.

Dominik Eichmann, Vorsitzender des Carnevalvereins in Hundsangen (HCV), schilderte den Umfang der Vorbereitungen, die mit den Sitzungen und dem alle vier Jahre stattfindendem Umzug verbunden sind. Die Ehrenamtler nehmen den Aufwand in Kauf, um Brauchtum und Tradition aufrecht zu erhalten. Wenn die Auflagen zukünftig weiter verschärft würden, käme man als Verein aber durchaus an die Grenzen der Machbarkeit.

Kreisbeigeordnete Gabi Wieland ist der Überzeugung, dass die Professionalität aller Beteiligten das Risiko bei getroffenen Sicherheitsmaßnahmen deutlich einschränkt. Aus ihrer Erfahrung als ehemalige Stadtbürgermeisterin in Montabaur hält sie den Kontakt der Veranstalter mit Polizei, Ordnungsbehörden und Sicherheitsfirmen für äußerst zielführend. Hierdurch sei die damit verbundene Verantwortung für die Ehrenamtler auch leichter zu tragen.

Stephan Krempel machte deutlich, dass der Staat bzw. die Kommune nicht jedes Risiko ausschalten könne. Sicherheitsrisiken seien im öffentlichen Raum unvermeidbar, hier könnten Behörden und Veranstalter auch nicht für Einzeltaten Dritter haftbar gemacht werden. Auch die Eigenverantwortung der Bürger sei hier gefragt und das Bewusstsein, dass gewisse Lebensrisiken nicht vermeidbar und nicht regulierbar seien. Erfreulich sei, dass Veranstalter, Polizei, Behörden und Sicherheitsfirmen im Westerwald eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit pflegten und damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Bürger leisten.