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Impulse digital: Kommunale Außenpolitik dient der Völkerverständigung

Impulse Digital neues Logo 2024Städte- und Vereinspartnerschaften leisten einen aktiven Beitrag zur Völkerverständigung und Friedenserhaltung. Gleichzeitig stellen sie ein Stück gelebtes Europa auf kommunaler Ebene dar. Dies wurde von den Gesprächspartnern in der Online-Veranstaltung "Impulse digital" der CDU-Kreistagsfraktion nachdrücklich bestätigt.

CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel hatte Vertreterinnen und Vertreter von Vereins- und Städtepartnerschaften mit England, Frankreich, Kroatien und den USA eingeladen über ihre Erfahrungen, Zielsetzungen und Zukunftspläne zu berichten. Aus Großbritannien war Gill Mercer vom Partnerschaftskomitee aus Higham Ferrers, der Partnerstadt von Hachenburg, zugeschaltet.

In Herschbach läuft es gut
Über eine sehr lebendige und von vielen Personen getragene Partnerschaft mit der französischen Partnergemeinde Pleudihen-sur-Rance konnten die stellvertretende Vereinsvorsitzende Cordula Simmons und Ortsbürgermeister Axel Spiekermann aus Herschbach berichten. Durch den regelmäßigen und gut angenommenen Jugendaustausch stellen sich auch keine Nachwuchssorgen. Neben dem Jugendaustausch finden auch regelmäßige Besuche von kleineren oder grösseren Besuchergruppen statt. Mit Begeisterung schilderten Simmons und Spiekermann die Erlebnisse bei dem vor wenigen Tagen gefeierten 45-jährigen Bestehen der Partnerschaft in Frankreich. Finanziell wird die Partnerschaft durch die Ortsgemeinde, das Deutsch-Französische Jugendwerk und den Partnerschaftsverband Rheinland-Pfalz gefördert.

Gerhard Wick gab einen Einblick in die vielfältigen Kontakte der Deutsch-Texanischen Gesellschaft Montabaur mit Nachfahren von Auswandererfamilien aus der Region Montabaur in der amerikanischen Stadt Fredericksburg, die wegen der Traditionspflege oft als deutscheste Stadt in Amerika bezeichnet wird. Entfernung und damit verbundene Reisekosten erschweren persönliche Besuche und erwünschte Schüleraustausche. Trotz einer Überalterung werden Gäste aus den USA gerne im Westerwald betreut, so unlängst u.a. die 90-jährige Nelsa Vogel, die über viele Jahre die Partnerschaft mitgepflegt hat.

Klaus Krämer von der Deutsch-Englischen Gesellschaft (DEG) Hachenburg, in Vertretung für die Vorsitzende Stefanie Klevers, und Gill Mercer konnten von kontinuierlichen gegenseitigen Besuchen zwischen Hachenburg und Higham Ferrers berichten. Es wird angestrebt, einen Jugendaustausch zu organisieren und damit auch zu einer deutlichen Verjüngung bei der Vereinsmitgliedschaft beizutragen. Die DEG strebt auch eine aktivere Beteiligung von Seiten der Stadt Hachenburg an.

Wirges strebt Vereinsgründung an
Die Städtepartnerschaften von Wirges mit dem französischen Ort Montchanin und der kroatischen Stadt Samobor werden zurzeit noch wesentlich von städtischer Seite gesteuert und organisiert. Stadtbürgermeister Markus Schlotter kann sich eine Vereinsgründung vorstellen, mit der mehr Flexibilität in den Partnerschaftsbeziehungen erreicht werden könnte. Vor wenigen Tagen konnte das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Samobor gefeiert werden. Schlotter strebt eine Verstärkung des Jugendaustausch aus, was allerdings angesichts der Fahrtzeiten von ca. sieben bzw. zwölf Stunden zu den Partnerstädten sich nicht einfach gestalten wird.

Insgesamt weisen die Städte- und Vereinspartnerschaften, so CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel, optimistisch in die Zukunft. Die Christdemokraten begrüssten und unterstützten ausdrücklich diese „kommunale Aussenpolitik“. Die vielfältigen elektronischen Kommunikationsmöglichkeiten erleichtern den gegenseitigen Kontakt, ersetzen jedoch nicht die familiäre persönliche Gesprächsrunde z.B. am Abend in der Gastfamilie. Sprachbarrieren werden nicht mehr mit Wörterbüchern, sondern mit Handy-Apps überwunden. Jedenfalls waren sich alle Teilnehmer einig, dass solche gelebten Partnerschaften ein wichtiger Mosaikstein für Frieden und Freundschaft zwischen den unterschiedlichen Ländern darstellen.